Weimar-Lese

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Goethe hat ihn bewundert von Horst Nalewski

Horst Nalewski erzählt anhand fünf ausgewählter Beispiele von dem außergewöhnlichen Aufeinandertreffen und Zusammenwirken zweier Künstler.

Parkhöhlen

Parkhöhlen

Andreas Michael Werner

Parkhöhlenübersicht
Parkhöhlenübersicht

Unter dem Park an der Ilm befindet sich ein weitrechendes Stollensystem, die Höhlen unter dem Ilmpark. Der Eingang der Höhle befindet sich in der Nähe des Liszthauses.

Herzog Carl August trank gern kühles Bier, besonders sehr herbes Schwarzbier. Doch die Keller des Herzogs waren für ihn und seine ausgiebigen Feste einfach viel zu klein und da es vor über 200 Jahren nicht viele Möglichkeiten zur Kühlung von Lebensmitteln gab, lies er im Jahr 1797 das in 12 Metern Tiefe und etwa 500 Meter lange Stollensystem zur Kühlung von Bier anlegen. Außerdem hatte er den Wunsch, eine unterirdische Bierbrauerei bauen zu lassen.

Das Stollensystem wurde so angelegt, dass es das Brauwasser der geplanten Brauerei ableitete und zudem genügend Platz für die Lagerung des Bieres bot. Die damals etwa 1,50 m bis 1,80 m hohen Stollen eigneten sich bei einer konstanten Temperatur von 9°C optimal für diesen Zweck.      

Eingang in 12 Meter tiefe
Eingang in 12 Meter tiefe

Beim Bau der Höhle wurden zahlreiche Fossilien aus der Eiszeit und Abbildungen von Pflanzen und Tieren an der Decke der Höhle gefunden und von Johann Wolfgang von Goethe genauer untersucht. Diese alten Entdeckungen zeugen von einem vorzeitlichen See an dieser Stelle.

Nachdem die Pläne für den Bau einer unterirdischen Brauerei verflogen waren, begann man in der Höhle mit dem Abbau von Sand, Kies und dem Gestein Travertin. Auch im Travertin fand Goethe viele Fossilien, welche er in seine Sammlung aufnahm. Durch den Abbau entstand ein noch verzweigteres Tunnelsystem.   

Der alte Eingang der Höhlen
Der alte Eingang der Höhlen

Im zweiten Weltkrieg wurde das bereits weitläufige Stollensystem noch weiter Ausgebaut. Zusätzlich sind die Gänge vergrößert und die Höhlenwände stabilisiert worden. Die Anlage erstreckte sich schließlich bis westlich der obigen Straße, Belvederer Allee.  So dienten die Höhlen der Bevölkerung als Luftschutzraum im Krieg. Die im zweiten Weltkrieg entstandenen Stollen wurden in den 70er Jahren unbetretbar gemacht.  

Seit dem Jahr 1997 sind die Parkhöhlen der Öffentlichkeit wieder zugänglich. 

 

Adresse: Park an der Ilm, 99423 Weimar

Telefon: 03643/ 545400

Öffnungszeiten:

Januar - März Di - So 10.00 - 16.00 Uhr | April - Dezember Di - So 10.00 - 18.00 (Stand: Sep. 2012)

 

*Fotos: Andreas Werner

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