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Ingrid Annel

Esel Erasmus unterwegs im sagenhaften Erfurt
Geschichten und Sagen über das mittelalterliche Erfurt

Die Erfurter Autorin Ingrid Annel lädt ein in eine sagenhafte Erfurter Welt der Vergangenheit, in der Esel Erasmus Martin Luther trifft und die Zaubereien des Magiers Faust miterlebt.

Die ehemalige Thüringische Staatsbank

Die ehemalige Thüringische Staatsbank

Carolin Eberhardt

In unmittelbarer Nähe zur Weimarer Innenstadt – in südlicher Richtung – befindet sich inmitten der Schubertstraße – umgeben von wunderschönen Altbauvillen – ein ganz besonders imposantes Bauwerk: die ehemalige Thüringer Reichsbank. Die geschichtsträchtige Villa wurde bereits 1893 errichtet. Der mit Werkstein verkleidete dreigeschossige Bau entstand in mehreren Bauphasen um der Nutzung durch die Landeskreditkasse gerecht zu werden. 1923 erfolgte die Gründung der Thüringischen Staatsbank, und damit auch 1925/27 die im gleichen Stil gehaltene westliche Erweiterung des Gebäudes. Der Anbau auf der Rückseite erfolgte 1932/33, nachdem das in der Hegelstraße angrenzende, als Blindenanstalt genutzte Gebäude abgerissen wurde. Ab 1945 beherbergte der Bau die Landeskreditbank Thüringen, später die Staatsbank der DDR. 1990 wurde der Standort zum Sitz der Dresdner Bank.

Das Gebäude von der Südseite
Das Gebäude von der Südseite

Doch nicht nur als Bankgebäude wurde die Schubertstraße 10 im Laufe der Jahre verwendet. Darüber hinaus befand sich hier zu DDR-Zeiten bis 1990 unter dem Namen „Clubhaus Erich Wendt“ einer der sogenannten "Klubs der Intelligenz". Hinter dem Begriff verbarg sich ein Treffpunkt für Literaten und Kunstliebhaber im Rahmen verschiedener Veranstaltungen, aber auch als Versammlungsort für verschiedene Vereine. Zu diesem Zweck waren die Räumlichkeiten im Erdgeschoss als Veranstaltungssaal im 60-Jahre-Stil ausgestattet. Daran schloss sich eine Kantine mit einer erhöhten Bühne an, auf welcher ein Flügel für musikalische Veranstaltungen bereitstand. Für die Besucher standen bequeme Lounge-Sessel zur Verfügung. Solche KDIs (Klubs der Intelligenz) initiierte die DDR-Regierung in allen größeren Städten, um einen Platz für Lesungen, verschiedene Veranstaltungen, Hochzeiten oder Vereinstreffen zu schaffen. So trafen sich in der heutigen WerkBank einst Ornithologen, Aquarianer und andere Interessengruppe in verschiedenen Projekträumen. In der 1. Etage befand sich das Büro des Clubleiters, welcher für die Planung und Organisation der verschiedenen Veranstaltungen zuständig war. Direkt daneben schloss sich eine kleine Ausstellung an, die für die Öffentlichkeit zugänglich war. Nicht auszuschließen war allerdings, dass trotz, oder gerade wegen der Fülle des gesellschaftlichen Lebens in den Räumlichkeiten des Clubs in Abständen Stasi-Mitarbeiter bei diversen Veranstaltungen anwesend waren.

Nach der Wiedervereinigung musste der Club seine Pforten überstürzt schließen, das Gebäude wurde nun von der Bundesbank erworben und unterlag einem kompletten Umbau. Unter anderem wurde eine Schwerlastdecke eingezogen, der Keller wurde den Ansprüchen einer Bank entsprechend umgebaut, so zum Beispiel der Anbau des heute noch vorhandenen Tresors, welcher aus Sichtschutzzwecken von außen begrünt wurde. Auch die Schleusen und die Türen im Erdgeschoss zeugen heute noch von der Umgestaltung des Bauwerkes durch die Bundesbank.

10 Jahre war das Gebäude im Anschluss daran Eigentum der Lebenshilfe, welche hier ihre Büroräume vorhielt. Im Dachgeschoss befanden sich Wohnungen für Menschen mit Betreuungsbedarf, das Erdgeschoss wurde als Lager genutzt, ein barrierefreier Umbau war hier nicht möglich. Die Kapazitäten der Immobilie konnten folglich nicht vollständig ausgeschöpft werden. 2021 veräußerte die Lebenshilfe das Gebäude deshalb an die WerkBank.

 

Adresse:

Schubertstraße 10

99423 Weimar

 

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Vorschaubild: Das Gebäude von der Südseite: bereitgestellt durch die WerkBank Weimar.

 

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