Er gehört zu den sechs Weimarer Sandsteinbrunnen, welche Großherzogin Maria Pawlowna im Jahr 1847 der Stadt gestiftet hat. Seinen Namen „Muschelbrunnen" verdankt er der Form seines Beckens, welches muschelartig gerippt ist. Der Brunnen ist ein Werk des Berkaer Steinmetzen Carl Dornberger. Sein ursprünglicher Standort war die Ackerwand, an der Stelle, wo sich jetzt der - ebenfalls von Maria Pawlowna gestiftete - Brunnen am Haus der Frau von Stein befindet. 1859 wurde der Muschelbrunnen in die Schwanseestraße verlegt, wo er zunächst vor dem Haus Nr. 5 platziert wurde und dann wegen Verkehrsbehinderung an seinen jetzigen Standort vor der südlichen Mauer des heutigen Weimarhallenparks schräg gegenüber der Stadtverwaltung versetzt wurde.
Den rechten und linken Flügel der Brunnenwand bilden die Reliefe von zwei geringelten Delphinen. Der Wasserspeier in der Mitte stellt - in Anlehnung an das Wappentier der Stadt - einen Löwenkopf dar. Am Fuß des Brunnenbeckens befindet sich ein kleiner steinerner Trog. Er geht auf eine Initiative des Weimarer Apothekers und Tierfreunds Lüdde zurück, der im Jahr 1864 veranlasste, dass vor mehreren Weimarer Brunnen niedrige Trinkschalen für Hunde aufgestellt wurden.
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Literatur:
Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998.
Fotos: Rita Dadder