Hundetränken an Weimars Brunnen
Florian Russi
Hundetränke am Herderbrunnen
Weimarbesuchern fällt auf, dass an den Sockeln einiger Brunnen der Stadt steinerne Tröge stehen, in die durch kleine Rohre aus den Brunnenbecken Wasser fließt. Das ist ein lustiger Anblick, hat aber eine ernste Bewandtnis. Der Apotheker Theodor Lüdde, seit 1879 Inhaber der Weimarer Löwenapotheke, Herzoglicher Medizinalassessor und Revisor über alle Apotheken im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach war nicht nur um das Wohl der Weimarer Bürger, sondern auch um das der in der Stadt lebenden Tiere besorgt. Weimar war ein Ort mit vielen Brunnen, die meisten Bewohner der Stadt versorgten sich daraus mit Wasser. Erst 1882-1884 wurde ein erstes zentrales Wasserleitungssystem eingerichtet.
Hundetränke am Muschelbrunnen
Hunde haben gute Nasen und müssen trinken, und so nahmen auch die in Weimar lebenden das Brunnenwasser wahr. Doch die Brunnenbecken waren für die meisten von ihnen viel zu hoch. So sehr sie sich auch mühten, ans Wasser gelangten sie nicht.
Dem Apotheker Lüdde taten die durstigen Hunde leid, und so stiftete er steinerne Trinkschalen, die unterhalb der Brunnenbecken angebracht wurden. Die werden bis heute von dankbaren Vierbeinern genutzt.
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Fotos:
- Vorschaubild, Hundetränke am Goethebrunnen: Rita Dadder
- Hundetränke am Herderbrunnen: Andreas Werner
- Hundetränke am Muschelbrunnen: Rita Dadder
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